Glaube, eine widerstandsfähige (Psycho-)Pest
(1. Fragment)
Nach wie vor bin ich der Ansicht, dass Möglichkeiten jenseits von Religion, Esoterik und Co zu suchen sind. Wenn diese Möglichkeiten tragfähig und überlebensfähig sein sollen.
Religion, Esoterik und Co sind fern des Lebens und des Seins, auch wenn sie es scheinbar seit Jahrhunderten perfekt verstehen vorzugeben, eben dieses Leben und dieses Sein besonders beschreiben zu können. Ja, eigentlich irgendwie die Essenz des Lebens und des Seins darzustellen.
Wie wunderbar kann eine Welt ohne Glauben sein. Staunen, baff und irritiert sein. Kein Zukleistern der eigenen Erkenntnismöglichkeiten mehr. Persönliches Erleben.
Vielleicht erscheint uns die Welt erhaltenswerter, wenn man sie persönlich und eigenwillig erlebt und nicht im Gehirnkorsett des Glaubens, welches sich nicht selten als der Schlüssel zur tatsächlichen Erkenntnis ausgibt.
Ehrlich sein, auch wenn es desillusioniert. Ehrlich sein, auch wenn dies unsere Komfortzonen in Bruchstücke zerlegt. Vielleicht überleben wir dieses ehrlich sein nicht unbeschadet, aber es bietet eine Grundlage und Möglichkeit für eine andere Welt.
Glauben kann uns nur das bieten, was wir bereits haben: Tragik, Elend. Und eine bessere Welt in der Zukunft; eine Zukunft, die zeitlich nicht genauer bestimmt ist.
(2. Fragment: Gefahr der Verwahrlosung der Persönlichkeit)
Der Vergleich mit Tranquilizer ist angebrachter.
Wie nun mal da und dort Tranquilizer wirken, so die Wirkungen des Glaubens:
Die sogenannte Wirklichkeit wird mit Glauben so gestaltet, dass die eigene Komfortzone nicht gefährdet wird. Egal wie schräg, übertrieben das Sein und sein Sinn auch immer erklärt und gedeutet werden, der Gläubige schluckt es.
Tranquilizer verändern das Innen wie das Außen beschönigend, angstlösend. Die Lüge wird angenommen, wie der Glaube angenommen wird.
Mit zunehmender Intensität und Abhängigkeit vom Glauben erfolgt der Verfall der Persönlichkeit, nun eben wie bei massiver und chronischer Tranquilizer-Abhängigkeit.
Der Verfall wird vom Gläubigen bzw. Abhängigen verdrängt, positiv zurecht gedacht. Nur Nicht-Gläubige bzw. Nicht-Abhängige erkennen, wenn auch nicht immer, das pathologische Ausufern der Persönlichkeit.
Selbstüberschätzung, Arroganz, Reduzierung des Gewissens als Merkmale chronischen Tranquilizerkonsums, wie als Merkmale fortgeschrittenen und chronischen Glaubens.
aussagekarzinom am 27. März 14
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